Als „rein politische Weichenstellung“ kritisiert die Grünen-Fraktion im Stadtrat die Ausweisung der Nordumfahrung von Passau mit der höchsten Priorität im Bundesverkehrswegeplan. Bisher habe ihnen niemand von den Planern die Frage beantwortet, woher zum Beispiel die 10000 zusätzlichen Fahrzeuge pro Tag herkommen sollen. Die Prognose von 25000 Fahrzeugen am Tag, im Vergleich zu den 30000 Fahrzeugen auf der A 3, würde nur eines bestätigen: Mehr Straßen führten zu mehr Verkehr und mehr Verkehr werde mit mehr Straßenbau gekontert. Nötig sei vielmehr ein neues Konzept für eine bessere Mobilität.
„Die Landschaft auf der vorgesehenen Trasse ist ein kulturelles Erbe, das wir Grünen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen werden“, kündigt Fraktionchef Karl Synek an. Er verweist auf die Bedeutung des Naherholungsgebiets, die Vernichtung wertvoller Flächen für Tiere und Pflanzen sowie landwirtschaftlicher Flächen.
Die erhofften verkehrlichen Auswirkungen für die Bewohner des Landkreises würden sich dagegen nicht erfüllen: „Da nur ca. 6 Prozent des Verkehrs am Anger und an der Strauß-Brücke zur Autobahn fahren wollen, würde eine Nordumfahrung eben auch nur von einem Teil dieser Fahrzeuge benutzt“. So gut wie alle Autofahrer aus dem Landkreis hätten die gleichen Verkehrsverhältnisse wie bisher im Stadtgebiet. So gebe es morgens Autoschlangen Richtung Stadt, dagegen freie Fahrt Richtung Autobahn.
Als weiteres Argument nennen die Grünen die Stadtplanung: Ähnlich wie die A 3 im Westen würde eine 8,5 Kilometer lange neue Straße im Norden der Stadt eine mögliche Weiterentwicklung in diesem Bereich unmöglich machen.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 02.06.2016
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