Grüne kritisieren mangelnde Fortschritte bei der Fahrradinfrastruktur im Passauer Stadtgebiet
Anlässlich der seit 19. Juni 2022 stattfindenden Aktion „Stadtradeln – Passau ist dabei!“ kritisiert der Kreisverband der Passauer Grünen den mangelnden Fortschritt im Ausbau der örtlichen Fahrradinfrastruktur. „Wir Grünen begrüßen Aktionen wie das Stadtradeln, die dazu animieren sollen, im innerstädtischen Verkehr vermehrt auf das Fahrrad als Transportmittel zurückzugreifen. Gleichwohl ist die dafür vorhandene Infrastruktur in weiten Teilen des Stadtgebietes als völlig unzureichend anzusehen“, sagt Monika Solomon von den Grünen.
Das Alltagsradeln gestalte sich oftmals als Herausforderung – sei es durch gefährliche Straßenquerungen wie im Bereich der Innbrückgasse/Marienbrücke, durch plötzlich endende Fahrradwege oder durch zahlreiche gefährliche Engstellen für Fahrradfahrer. Der Stadt müsse dabei bewusst werden, dass das Fahrrad nicht lediglich als Freizeit-Gefährt verstanden werden soll, sondern ein effektives Fortbewegungsmittel hinsichtlich der Verkehrswende darstellt, so der Kreisverband der Grünen.
„Nur in Bodenmalerei zu investieren“ sei nicht ausreichend, so Vorstandsmitglied Norbert Entfellner. „Man muss den Fahrradfahrern auch ihren Platz im Straßenverkehr zugestehen, zum Beispiel durch durchgängige und breitere Fahrradwege.“ Aktionen wie das Stadtradeln können hier nur symbolisch wirken. Das vorliegende Radverkehrskonzept soll schneller umgesetzt und weitreichendere Änderungen priorisiert werden. Dazu gehören unter anderem fahrradfreundliche Ampelschaltungen oder auch überdachte Fahrradstellplätze im gesamten Stadtgebiet, so die Grünen. Unbedingt erforderlich ist eine ausreichende personelle Ausstattung in der Verwaltung an dieser Stelle, um die Vorhaben möglichst zügig umzusetzen, findet Diana Niebrügge.
Dass vor Ort enormer Verbesserungsbedarf besteht, zeigte sich beim miserablen Abschneiden der Stadt Passau beim Fahrradklima-Test 2020, wo die Stadt Passau die Schulnote 4,5 erhielt und lediglich Platz 101 von 110 Städten vergleichbarer Größe erreichte. Die Agenda ist von Seiten der Grünen klar: Auch zehn Jahre nach dem ersten Stadtradeln hinkt die örtliche Fahrradinfrastruktur den Anforderungen weit hinterher, um Fahrradfahren zur ernstzunehmenden Alternative zum Auto zu machen und für alle Verkehrsteilnehmer attraktiv und sicher zu gestalten. Das Fahrrad als Verkehrsmittel muss endlich seinen nötigen Platz in der städtischen Verkehrspolitik erhalten, auch wenn von Seiten des Oberbürgermeisters Dupper die Verkehrswende weiterhin nicht angestrebt werde.
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