5.10.2005 – PNP, Lokalteil Passau Stadt
Bürger Burkert geht bei Infos zur Neuen Mitte der „Hut hoch“
Grünen-Kreisvorsitzendem fehlt ein Radwege-Konzept – Einreihung der Radler in fließenden Autoverkehr sei nachteilig
„Wenn ich Hut tragen würde, wäre mir dieser bei dieser Bürger-Informationsveranstaltung mehrfach hochgegangen“, sagt Boris Burkert und meint damit den Infoabend, bei dem das Rathaus aktuelle und anstehende Neue-Mitte-Maßnahmen näher brachte.
„Seit Jahren setze ich mich in Passau für eine Verbesserung der Situation für Fußgänger, Radfahrer und Benutzer des ÖPNV ein. Dass man dafür des öfteren politisch geprügelt wird, bin ich ja gewohnt. Dass aber alles, was – im Speziellen – den Radverkehr angeht, ins Lächerliche gezogen und mit schlichter Ignoranz gestraft wird, ist traurig und hat mit moderner Verkehrsplanung nichts zu tun“, kritisiert der Passauer Kreisvorsitzende der Grünen.
„Neuer Trimm-dich-Pfad für Radler“ in der City
Das von Zankl versprochene Gesamtkonzept mache der OB selber zur Farce, wenn er eine ernst gemeinte Frage eines Innstädter Bürgers und die Burkerts selbst nach den Wegebeziehungen für Radler in der künftigen Neuen Mitte ins Lächerliche ziehe. So habe Zankl bei der Informationsveranstaltung nichts anderes vorgeschlagen, als, so Burkert, „den guten alten Trimm-dich-Pfad mitten in die Passauer Innenstadt zu verlegen. So sollen die Radfahrer, die die Innstraße vom Klinikum her kommen, ihr Gefährt allen Ernstes die Treppen im Nikolakloster-Durchgang hochschleppen, auch wenn sie einfach nur in die Innenstadt wollen. Danach wird das Rad über die Ringstraße geschoben, rüber über den gekiesten Klostergarten überquert man dann die kleine Furt und darf – endlich angekommen in der neuen Fuzo im Bereich der Kapfinger-Straße – wieder Rad fahren.“
„Konzept einer autogerechten Stadt“
Die Alternative bestünde darin, dass man sich laut Burkert in den laufenden Verkehr bzw. Stau in der Innstraße einreiht und als Radfahrer dann ebenfalls mehr steht als vorwärts kommt. „Dass dieses ,Konzept‘ auch für die Auto- und Busfahrer Nachteile bringt, hat Zankl offensichtlich nicht bedacht, denn auch diese müssen sich den vor ihnen fahrenden Radlern einordnen.“ Burkert geißelt die aktuelle Verkehrsplanung als „rückwärtsgewandt auf die Konzepte einer autogerechten Stadt“. Auch die Aussage von Marketing-Chef Josef Rosenberger („Für Radfahrer war da einfach kein Platz mehr“) zeige dies überdeutlich. Burkert weiter: „Die Verschlechterung der Bustakte heuer zeigt auch die andere Prioritätensetzung von OB Zankl beim Thema Verkehr – im Gegensatz zu seinen Wahlversprechen 2002. Super ist immerhin, dass der ZOB so schön und komfortabel wird. So wird einem das lange Warten auf die Busse versüßt.“ ck
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