Fraktion schlägt 3 verdienstvolle Passauerinnen als Namensgeberinnen vor
Wie bereits mehrfach angesprochen erachtet es die Fraktion der Grünen als an der Zeit, Straßen in Passau nach verdienstvollen Frauen zu benennen. Bisher gibt es viel zu wenige Straßen in der Stadt, die nach Frauen benannt sind, auf sieben Männer kommt eine Frau. Aus diesem Grund schlägt die Fraktion folgende Persönlichkeiten vor:
Anni Loderbauer (1930-2020)
Zehn Jahre nach Gründung von Amnesty International in London gründete sie 1971 die Gruppe Passau. Sie baute in Ostbayern ein Netzwerk für Menschenrechte auf. Dank ihrer Initiative gründeten sich AI-Gruppen auch in Deggendorf, Straubing, Landshut, Pfarrkirchen, Altötting und in Grafenau, sowie eine Hochschulgruppe an der Universität in Passsau. Fast 50 Jahre lang hat sie sich unablässig für gewaltlose politische Gefangene auf der ganzen Welt eingesetzt. Die Bedeutung der Menschenrechte weltweit ist auch Frauen wie Anni Loderbauer aus Passau zu verdanken.
Maria Lechl (1912-1960)
Sie wurde nur „Schwester Ria“ genannt. Die diplomierte Krankenschwester war, wie so viele ihrer Kolleginnen im 2. Weltkrieg, besonderen Anforderungen ausgesetzt. Maria Lechl allerdings zeigte als so genannte Frontschwester im Russlandfeldzug und danach noch einmal beim Ungarnaufstand 1956 einen außergewöhnlichen und vorbildlichen Einsatz. Ihre aufopfernde Arbeit in den Lazaretten wurde deshalb von der deutschen Rotkreuzgesellschaft mit dem Tapferkeits- und Verdienstorden ausgezeichnet. Da sie aus Heining stammt, sollte auch in diesem Ortsteil die Staßenbenennung erfolgen.
Marianne Wimmer (1930-2002)
Die ausgebildete Bildhauerin entwickelte ihren ganz eigenen und unverkennbaren Stil. Die Bandbreite ihrer Arbeiten erstreckte sich auf Plastiken aus Ton, Bronze und Stein, sowie auf Wandmalereien, Aquarelle, Zeichnungen und Hinterglasbilder. Ihre Themen, die fast ausschließlich religiös-sakral waren, sind als Kunstwerke in vielen Kirchen und öffentlichen Gebäuden in Passau und im Umland zu sehen. Der Kunstverein Passau würdigte die Bildhauerin, Graphikerin und Volksmusikerin im Jahr 2005 mit einer großen Einzelausstellung und mit einem umfangreichen Katalog.