Trickreiche Senkung der Messwerte durch Verlegung der Messstation in den Wald
aus der Sitzung des Umweltausschusses am 2.3.2005
Kollege Schürzinger von den Freien Wählern erbat eine Auskunft von Seiten der Stadtverwaltung hinsichtlich der geplanten Maßnahmen, sollten die Grenzwerte der Luftreinhaltung im Jahr 2005 in Passau nicht eingehalten werden.
Schon in einer früheren Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses meinte dazu Herr Ltd. Stadtdirektor Schwarzfischer, dass man in diesem Zusammenhang überlegen sollte, ob die Messstationen in Passau an der richtigen Stelle seien. In der heutigen Sitzung gab nun das Umweltamt bekannt, dass zumindest die Messstation am Exerzierplatz abgebaut wird und ein Ersatzstandort gefunden werden müsse. Dem Landesamt für Umweltschutz in München sei deshalb der Standort am nördlichen Brückenkopf der Schanzlbrücke vorgeschlagen worden.
In meiner Wortmeldung wies ich darauf hin, dass dort praktisch keine Leute wohnen oder sich für längere Zeit aufhalten und dass deshalb eine Messstation an dieser Stelle keinen Sinn mache. Ebenso könnte man diese wohl auf Oberhaus oder in den Neuburger Wald verlegen. Der Sinn den Schadstoffausstoß zu messen sei, die Gesundheit einer Vielzahl von Menschen zu schützen und das sei bei diesem Standort nicht gegeben.
Und jetzt passierte etwas ganz ungewöhnliches: Herr Kollege Höber von der Jungen Liste ergriff das Wort.
Er bemerkte, dass am Exerzierplatz ebenfalls keine Menschen wohnen würden und deshalb meine Einlassung völlig daneben sei. Schließlich stellte er an mich die rethorische Frage: „Sind Ihnen die Schüler des Freudenhaingymnasiums, die dort täglich vorbeigehen, keinen Schutz wert, Herr Kollege Synek?“
Der Kollege Höber setzt sich natürlich nicht für z.B. die Kinder in der Nikolaschule ein, denn ihm geht es um etwas ganz anderes. Er will meiner Meinung nach die Messstation dort errichten, wo möglichst niedrige Werte zu erwarten sind. Ein ausgezeichneter Ort dafür ist – trotz des hohen Verkehrsaufkommen – ein Platz wo ständig ein relativ starker Wind weht, wie an den Flussufern in Passau. Dass dieser Kollege grundsätzlich devot die Meinung des OB Zankl wiedergibt sei nur am Rande erwähnt.
Eines ist klar: Eine Messstationsverlegung, deren Sinn ins Gegenteil verkehrt wird, werden wir Grünen nicht akzeptieren.
Karl Synek
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