Pressebericht: Einsparungen beim Busverkehr abgesegnet

15.3.2005 – PNP, Lokalteil Passau Stadt

Einsparungen beim Busverkehr abgesegnet

Stadtrat trägt geplante Kürzungen und veränderte Taktzeiten beim ÖPNV mit 34:8-Mehrheit mit

von Christian Karl

Gegen die Stimmen der ödp, der Grünen und des Studenten-Vertreters hat der Stadtrat gestern Abend die geplanten Sparmaßnahmen der Stadtwerke Passau beim Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) beschlossen.

Durch das frühestens zum 1. September realisierbare Vorhaben mit Streichungen vor allem beim Abend- und Wochenend-Verkehr soll der defizitäre ÖPNV jährlich um 416 000 Euro entlastet werden (PNP berichtete). Allein 2004 belief sich das Defizit auf rund 3,7 Millionen Euro.

Aufgrund dieser Begleiterscheinungen sahen sich die meisten Stadträte gemüßigt, die Einsparmaßnahmen mitzutragen. „Wir stimmen dem Paket zu – wenn auch nicht mit frohen Herzen“, ließ Jürgen Dupper wissen. Der SPD-Fraktionschef wolle die weiteren Kernbereiche der SWP wie die Wasser- und Stromversorgung nicht durch anwachsende Defizite im ÖPNV gefährdet sehen. CSU-Kollege Dr. Chrysant Fischer sah es ähnlich, zumal ja nichts gestrichen werde, was vom Fahrgast gut angenommen werde und erwähnte als Gegenbeispiel „Geisterbusse“, die am Wochenende früh oder nachmittags leer unterwegs sind.

Dr. Max Stadler (FDP) plädierte dafür, im Rahmen der Sparmaßnahmen die Mittel für den ÖPNV „zielgerichtet“ einzusetzen. Dies befürwortete auch Alois Feuerer (FWG), der appellierte, die Abendfahrzeiten in der Stadtmitte nicht – wie geplant – großteils auf 22 Uhr zu legen, zumal Veranstaltungen wie Kino und Konzerte zu diesem Zeitpunkt erst enden würden. Urban Mangold kritisierte den künftigen Fahrplan eines Oberzentrums unwürdig.

Grünen-Stadtrat Karl Synek zählte die Streichung von 34 Abendbussen und wünschte sich „mehr Augenmaß“. Syneks Parteikollegin Erika Träger sieht eine gefährliche Entwicklung, sollte die Planung 1:1 umgesetzt werden: „Weniger Takte, weniger Attraktivität, weniger Nachfrage.“ SWP-Chef Gottfried Weindler erwähnte, dass es sich bei dem Streichkatalog um einen Vorschlag handele, der im Sinne der Fahrgäste durchaus noch verfeinert werden könne.