Der grüne Landtagsabgeordnete Toni Schuberl informierte sich bei Reinhold Url über die Tätigkeit der Straffälligenhilfe der Caritas Passau. Hier werden aus der Haft Entlassene informiert und beraten, um die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu unterstützen. Fast alle Straftäter werden irgendwann wieder entlassen, weiß Schuberl. Die gelingende Resozialisierung sei demnach ein zentraler Baustein für die innere Sicherheit in Bayern. Und insbesondere am schwierigsten Zeitpunkt, dem Übergang von der Haft in die Freiheit, brauche es professionelle Unterstützung. Wie solle jemand, der meist aus zerrütteten Verhältnissen ins Gefängnis kommt, festen Fuß in unserer Gesellschaft fassen können, wenn er nach der Haft keine Wohnung findet, keine Arbeit erhält und mit allen Behördengängen allein gelassen würde? „Hier danke ich der Caritas Passau ganz ausdrücklich“ betont Schuberl, „denn ihr Engagement macht unser Land sicherer.“
Der Schwerpunkt der Justizpolitik dürfe nicht weiter auf dem kurzfristigen Wegsperren, sondern müsse auf der Verhinderung von Wiederholungstaten liegen. Wichtige Anregungen für eine moderne Justizpolitik sowohl im Detail als auch in den großen Weichenstellungen, wurden in dem Gespräch ausgetauscht. Als Rechtspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion wird sich Schuberl dafür einsetzen, dass die freiwillige Straffälligenhilfe in Zukunft durch den Freistaat finanziert wird. „Nicht nur der Strafvollzug, sondern auch die Resozialisierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ so Schuberl. Der Staat dürfe sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen.