Andreas Krahl, Sprecher für Pflegepolitik der Grünen- Landtagsfraktion, war zu Besuch in der Seniorenresidenz Neustift
Rund tausend Pflegeplätze gibt es in der Stadt Passau – alle sind belegt, die Wartezeiten betragen teils mehrere Monate. Schon an dieser Zahl wird deutlich: Das Thema Pflege ist auch in Passau brisant. Beate Kainberger, Geschäftsführerin der Seniorenresidenz Neustift, hatte also mehr als genug Gesprächsstoff für den Besuch von Andreas Krahl. Der Grünen-Politiker, Landtagsabgeordnete und Fraktions- Sprecher für Pflegepolitik war zusammen mit Grünen-Oberbürgermeisterkandidatin Stefanie Auer und Stadtratskandidat und Kreisvorsitzendem Matthias Weigl in Stadt und Landkreis Passau unterwegs.
In der Seniorenresidenz ließ er sich über die Einrichtung selbst informieren und hörte sich an, welche Themen Beate Kainberger und ihr Team beschäftigen: zum Beispiel der Fachkräftemangel und die viel zu langsame Anerkennung ausländischer Pflegekräfte. Gerade bei der Ausbildung hofft Andreas Krahl auf einen Wandel – er wünscht sich, dass es für Abiturienten auch die Möglichkeit gibt, im Bereich der Pflege zu studieren. Das sei in vielen Ländern der Fall, nur in Deutschland würde man es hinnehmen, dass Abiturienten mit Interesse an der Pflege und Studienwunsch kein passendes Angebot finden.
Neue Generation Pflegebedürftiger hat neue Wünsche
Umdenken müsse man auch, wenn es um die Senioren selbst geht: Wie Beate Kainberger aus eigenen Erfahrungen bestätigen konnte, steigen die Ansprüche, wenn es um die Freizeitgestaltung geht. Kulturveranstaltungen sind gefragt, WLAN ist mittlerweile ein Muss. „Das wird sich noch stärker ändern“, gab Andreas Krahl zu bedenken. Um die neue Generation der Senioren auch in dieser Hinsicht bestens zu betreuen, hat auch die Seniorenresidenz Neustift schon einige neue Angebote geschaffen. „Auch von Seiten der Kommune muss dieser Wandel begleitet werden“, bekräftigte Oberbürgermeisterkandidatin Stefanie Auer, „zum Beispiel durch ein Bürger*innenhaus mit entsprechenden Angeboten.“
Plädoyer für mehr Lobby-Arbeit
Vor seinem Besuch in der Seniorenresidenz hatte Andreas Krahl zusammen mit Stefanie Auer und Matthias Weigl bereits die Berufsakademie Passau gGmbH (BAP) besucht. Nach einem Hintergrundgespräch mit Geschäftsführerin Barbara Brauckmann und Schulleiter Joachim Berga ging es direkt in eine der Klassen, um dort aktuelle Fragen und Themen der Pflegeschüler zu erörtern. Vor allem natürlich die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen waren für die zukünftigen Altenpfleger*innen ein Thema. Hier riet Andreas Krahl ganz deutlich dazu, sich den einschlägigen Gewerkschaften anzuschließen, um gemeinsam eine effektive Lobby-Arbeit für den Berufsstand zu betreiben.
Vortrag zeigt, wie Pflegende unterstützt werden können
Am Abend seines ganztägigen Passau-Besuchs hielt Andreas Krahl im Grünen-Büro in der Innstadt einen Vortrag über neue Ideen für die Pflege, wie Pflegezentren und einer entsprechenden Quartiersentwicklung. 380.000 Pflegebedürftige gebe es derzeit in Bayern, erläuterte Andreas Krahl. Etwa 72 Prozent werden zu Hause versorgt. Es gehe also darum, pflegende Angehörige zu entlasten und unterstützende Angebote zu schaffen. Wie diese aussehen können, und was Bund, Länder und Kommunen dazu beitragen können, zeigt Andreas Krahl deutlich auf.
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