Nordtangente: Grüne und Studenten lehnen bei Umfahrungs-Varianten kategorisch ab

17.3.2004 – PNP

Nordtangente: Grüne und Studenten lehnen bei Umfahrungs-Varianten kategorisch ab

Gemeinsamer Einsatz für Erhalt des Ilztales – Ausbau des Zubringers Aicha-Hutthurm gefordert

Von Theresia Wildfeuer

Die Grünen-Stadträte Erika Träger und Karl Synek, Studenten-Stadtrat Alexander Pusch, Gemeinderat Christian Meier und Arnold Krautsieder (Frischer Wind/Grüne) in Salzweg und Strasskirchen sprechen sich gegen die Nordumfahrung Passau aus. Beim Ortstermin in Stuhlberg wurde die gemeinsame Linie erörtert.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie waren zwei Varianten vom Ingenieurbüro Seib vorgestellt worden – beide lehnen die Vertreter von Grünen, Studenten und Frischem Wind ab. Gemeinsam forderten sie, statt den Verkehr durch die Naherholungsgebiete Ilz, Gaißa und Salzweger Au zu führen, lieber den Zubringer Aicha-Hutthurm um eine Kriechspur für den Lkw-Verkehr auszubauen.

„Die Gevas-Studie gibt zur Lösung der Verkehrsprobleme eindeutig dem Umweltverbund gegenüber einer Nordtangente den Vorrang“, sagte Christian Meier. Sie beinhalte bessere Busanbindungen, kürzere Taktzeiten und Park-&-Ride-Systeme. Es gebe bereits eine Nordumfahrung nur einige Kilometer nördlich der geplanten Trassen, den Autobahnzubringer Aicha vorm Wald und Hutthurm, um Passau weiträumig zu umfahren. Er forderte eine bessere Beschilderung.

Erika Träger wandte sich gegen die beiden Trassen, weil sie eine Zerschneidung der Landschaft bewirkten. „Sowohl das Ilz- wie auch das Gaißatal sind schützenswerte Naherholungsgebiete. Kein Wirtschaftsinteresse rechtfertigt die Zerstörung dieser Lebensräume“, betonte Träger.

Messungen zufolge benötigten die Verkehrsteilnehmer in den Hauptverkehrszeiten nicht mehr als 25 Minuten, um in die Stadt zu kommen, ergänzte Karl Synek. Dass eine Nordumfahrung 20 Prozent Entlastung auf dem Anger bringe, sei reine Schätzung. „Die Autofahrer wählen immer die kürzere Strecke über den Anger“, ist Synek überzeugt. Druck zum Bau einer Tangente komme vor allem von Landkreiskommunen wie Hauzenberg. „Die sitzen der Illusion auf, dass sich mit der Nordtangente Wirtschaftsunternehmen ansiedelten. Dem ist mitnichten so“. Anselm Lienen meinte: „Das Problem ist der Ziel- und Quellverkehr von Passau“. Wenn man das Geld für die Nordtangente in den ÖPNV stecken würde, wäre die Entlasung am Anger und in der Ilzstadt größer.“

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