Karl Synek (Grüne) beantragt, dass die Stadt mehr über Möglichkeiten informiert
Klimaschutz kostet Geld – das ist jedenfalls die landläufige Meinung. Dass es auch anders sein kein, möchte Grünen-Stadtrat Karl Synek zeigen. Nun hat er einen Antrag gestellt, der dafür sorgen soll, dass die Stadt ihren Bürgern klarer aufzeigt, wie sie nachhaltiger leben und dabei sogar Geld sparen können.
Sein Antrag im Wortlaut: „Die Bevölkerung der Stadt wird sowohl online als auch in geeigneter schriftlicher Form, über die individuellen Möglichkeiten einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, informiert.“ In der Begründung schreibt Synek: „Alle Entscheidungen, die wir als Konsumentinnen und Konsumenten in den Lebensbereichen Ernährung, Konsum, Mobilität oder Wohnen treffen, haben Einfluss auf unsere Umwelt, unser Klima und auch auf uns selbst.“
Oft seien es nur kleine Dinge, welche in der Summe eine große Wirkung zeigen. „Um bei der Herausforderung Klimaschutz erfolgreich zu sein, müssen wir möglichst viele Menschen dafür begeistern“, sagt der Grünen-Stadtrat. Denn „Klimaschutz bedeutet, Verantwortung für unsere Heimat zu übernehmen und sie weiter lebens- und liebenswert zu gestalten.“
Die Stadt hat für die Entwicklung eines Klimaschutzkonzepts eine Arbeitsgruppe eingerichtet, welche einen „Projekt-Steckbrief“ erarbeiten soll, erklärt Synek. Eine der Aufgaben werde es sein, „die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag anzusprechen“. Dazu hat er in der Anlage zu seinem Antrag ca. zwei Dutzend Vorschläge gemacht. „Diese können selbstverständlich noch mit weiteren Ideen ergänzt werden.“
DIESE TIPPS ZUM KLIMASCHUTZ GIBT SYNEK
Rund zwei Dutzend Vorschläge, wie Klimaschutz und Sparen im Alltag verbunden werden können, hat Karl Synek seinem Antrag beigefügt. Hier ein Auszug:
Einkaufen:
„Kaufen Sie doch wieder mehr in örtlichen Geschäften. Damit vermeiden Sie überflüssige Verpackungen, lange Versandwege und ,kostenlosen Rückversand‘. Beachten Sie beim Einkauf die verschiedenen Gütesiegel. Sie stehen für Gesundheit, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Wenn schon ,Coffee-to-go‘, dann besser mit einem Pfandbecher. Vermeiden Sie Wegwerfplastik, wie z.B. Eisbecher oder Plastikbestecke. Kaufen Sie mit eigenen Dosen und Taschen ein und vermeiden Sie Tetra-Pack und eingeschweißtes Obst und Gemüse.“
Kochen:
„Selbst zu Kochen macht Freude und das Essen schmeckt in vielen Fällen besser. Zugleich wird die Auslieferung und zusätzliche Verpackung vermieden. Welches Gemüse und Obst hat gerade Saison? Die Einfuhr aus fernen Ländern ist extrem aufwendig. Verwenden Sie regional erzeugte Produkte, z.B: Bier von hier. Ein hoher Fleischkonsum ist verantwortlich für unwürdige Massentierhaltung und verursacht in hohem Maße Treibhausgase. Weniger Fleisch zu essen ist gesünder. Verwenden Sie die Essensreste und werfen Sie diese nicht auf den Müll.“
Wasser:
„Es gibt viele Möglichkeiten, kostbares Wasser zu sparen. Duschen statt Vollbad oder das Betätigen der Stopptaste bei der Toilettenspülung sind zwei Beispiele. Das Passauer Leitungswasser hat eine hervorragende Qualität. Die Vorteile zum Mineralwasser liegen auf der Hand: Es kostet viel weniger, es werden Transportwege und Plastik- bzw. Glasflaschen vermieden. Eine volle Waschmaschine und eine Reduzierung der Waschtemperatur spart Energie und verbessert die CO²-Bilanz. Die Wäsche sollte möglichst im Freien trocknen und nicht im Trockner.“
Stromverbrauch:
„Bietet Ihr Stromanbieter echten Ökostrom an und, wenn ja, lohnt es sich, ein neues Angebot einzuholen? Lassen Sie Ihre Elektrogeräte nicht im dauernden ,Stand-by-Modus‘ laufen. Das frisst nur Strom und Energie. Sparen Sie Strom, indem Sie unnötige Lichtquellen ausschalten. Heizstrahler und -lüfter sind enorme Energiefresser. Ein Ersatz wird dringend empfohlen.“
Wohnen:
„Stoßlüften im Winter spart viel Heizenergie im Unterschied zu dauerhaft offenen Fenstern. Drehen Sie die Heizkörpertemperatur abends nicht auf Null. Durch das Anfahren der Heizung am nächsten Morgen wird mehr Energie verbraucht. Sollten Sie einen Holzofen haben, so verwenden sie nur trockenes Holz zum heizen. Bitte kein Plastik oder Ähnliches in den Ofen werfen.“
Mobilität:
„Versuchen Sie, möglichst oft zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel schonen die Umwelt. Für weitere Strecken oder schwere Einkäufe macht es Sinn und oft auch Spaß, eine Fahrgemeinschaft zu bilden. Die CO²-Bilanz von Flügen ist deutlich schlechter als mit jedem anderen Transportmittel. Urlaub mit der Bahn oder dem Bus ist entspannter und gut für die Umwelt.“
Quelle: Passauer Neue Presse vom 23.08.2021
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