Holz soll Teil einer erfolgreichen Wärmewende sein

Das neue Gebäude-Energie-Gesetz wird immer noch heiß diskutiert – auch innerhalb der Partei Bündnis 90/Die Grünen. In einer waldreichen Gegend wie Niederbayern steht im Zentrum der Diskussionen vor allem die Frage: Wie kann Holz ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Wärmewende werde? Antworten darauf gab Mia Goller, niederbayerische Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, bei ihrem Besuch des Passauer Grünen-Kreisverbands.

Im Austausch mit dem Vorstand und den Mitgliedern der Passauer Grünen war man sich einig: Die Pläne der Bundesregierung für klimafitte Häuser sind die richtige Antwort darauf, wie wir unser Land vor explodierenden Energiekosten und den schlimmsten Auswirkungen der Erdüberhitzung schützen können. Positiv bewertete Mia Goller, dass zu der Einigung der Ampel für das Gebäude-Energie-Gesetz auch gehört, dass Holzheizungen im Neubau erlaubt sind: „Ich freue mich außerordentlich über diese Entscheidung, entspricht sie doch den Forderungen, die wir bayerische Grüne an Berlin gestellt haben.“ Mia Goller setzte sich klar für die verantwortungsvolle Nutzung von Holz und damit Wertschöpfung in der Region ein: „Regionale Biomassenutzung ist ein Bestandteil der dezentralen und regionalen Wärmewende und macht uns unabhängiger von fossilen Energieträgern.“

„Wir werden in Bayern auf absehbare Zeit vor allem genug Schad- und Abfallholz haben, das wir zur energetischen Nutzung heranziehen können“, berichtete Stefanie Auer, Passauer Direktkandidatin der Grünen für die Bezirkswahl. Grundsätzlich müsse man die Rolle der Wälder in der Klimakrise und bei der Energiewende zusammen betrachten. Das Engagement der Bürger und Bürgerinnen, wie beispielsweise die hohe Beteiligung beim Bürgerbegehren „Schützt die Passauer Wälder“, zeige, dass der Bevölkerung die Zukunft der Wälder am Herzen liegt.

Glücklicherweise schließen sich ein klimagerechter Waldumbau und die Nutzung von Bau- und Brennholz nicht aus: „Der Waldumbau wird uns auch mehr Brennholz bescheren. Das Biomasserohstoffaufkommen aus dem Wald wird, bedingt durch den fossil gemachten Klimawandel und den notwendigen schnellen Waldumbau, in den kommenden Jahrzehnten steigen“, sagte Mia Goller.

Monika Solomon, Vorsitzende des Grünen-Kreisverbands, zählte auf, welche Punkte die bayerischen
Grünen im Gebäude-Energie-Gesetz umgesetzt sehen wollen: „Auch im Neubau soll der Einsatz von
fester Biomasse der Zielmarke von 65 Prozent erneuerbarer Energien angerechnet werden. Und der
Anschluss von Neubauten an ein bestehendes holzbefeuertes Gebäudenetz muss unmissverständlich
möglich sein.“

Einig waren sich alle Veranstaltungsteilnehmer, dass das Verheizen von Holz in Großkraftwerken ein Ende haben muss. Dagegen müssen Waldbesitzer weiterhin ihr nachhaltig erzeugtes Holz als regenerativen Energieträger vermarkten und es selbstverständlich ohne Einschränkungen selbst nutzen dürfen. „Die Energiewende schafft viele Möglichkeiten und das sollten wir auch mal positiv sehen. Wir am Land können besonders profitieren“, blickte Mia Goller zuversichtlich in die Zukunft.