Hochwasser: Betroffene entsetzt über Streichung von Polderflächen

Von links nach rechts: Alfred Kunert (Lehrer), Cai Kammermayer (Physiotherapeut), Toni Schuberl MdL, Alexander Maier (Unternehmer, Firma Maier-Korduletsch), Dr.Christian Ecker (Arzt), Peter Wolf (Wirt), Lorenz Maier (Unternehmer) mit Fotos von der Hochwassersituation im Jahr 2013

5. Jahrestag „Goldenes Schiff“-Sanierung

Fünf Jahre ist es nun her, dass das Gasthaus „Goldenes Schiff“ am Unteren Sand in Passau nach dem Jahrtausendhochwasser 2013 wieder hergestellt worden ist. Passenderweise trafen sich genau dort nun mehrere Bürger und Unternehmer mit unserem grünen Landtagsabgeordneten Toni Schuberl. Die Stammgäste, die auch damals das Hochwasser miterleben mussten, waren entsetzt über die handstreichartige Verminderung eines Drittels der Polderflächen im oberen Donaugebiet im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern.
Hochwasserschutz sollte nach wissenschaftlichen und nicht parteipolitischen Kriterien erfolgen. Schuberl fasste den Ärger zuspitzend zusammen: „Ich erwarte von einer Regierung, dass sie sich für alle Regionen verantwortlich fühlt, egal welches Parteibuch die betroffenen Landräte haben.“ und rief dazu auf, dass sich die Region die ersatzlose Streichung der Polder nicht gefallen lassen dürfe.
Parteiübergreifend seien zwar die Vertreter der Politik bereits aktiv geworden. Nun komme es aber darauf an, dass auch die Zivilgesellschaft ihr Wort erhebe. „Aktionsgruppe Goldenes Schiff“ wäre ein treffender Name hierfür, stellten die Anwesenden lachend fest, schließlich müsse einer drohenden Flut mit einer Arche begegnet werden.

Ob mit oder ohne feste Organisationsstruktur werden die Anwesenden anhand dieser Politik in Zukunft jedenfalls nicht weiter schweigen. Denn wie könne es sein, dass wir hier in Passau über lange Zeit eine Mauer diskutieren, aber in einer Nacht- und Nebelaktion solch weitreichende Entscheidungen getroffen werden? „Für uns ist das Politik nach Gutsherrenart, zu dessen Widerstand wir alle Bürger und Parteien aufrufen!“ sagten die Teilnehmer zum Ende.