Passauer Grünen-Vorsitzender Weigl will mehr Beteiligung junger Menschen
Was die jungen Menschen der FridaysforFuture-Bewegung derzeit auf die Straßen treibt, sei nicht nur die Wut über das Versagen der Politik beim Klimaschutz, sondern auch die Frustration über fehlende Mitbestimmungsmöglichkeiten, da die jungen Leute noch nicht wählen dürfen, ist sich Matthias Weigl sicher. Seit 8 Monaten steht der 19-jährige an der Spitze der Passauer Grünen. Er sieht die Jugend nicht nur benachteiligt, sondern auch systematisch ausgebremst. „Gerade in Bayern ist man mit einer funktionierenden Schülervertretung weit hinterher, von einer fehlenden verfassten Studierendenschaft ganz zu schweigen“, so der Vorwurf.
Konkret fehle die Vernetzung und Interessensvertretung der Schülerinnen und Schüler auf kommunaler Ebene. Diese gibt es nur bei zwei Schularten, nämlich Förder- und Mittelschule. Eine Vernetzung der anderen vier Schularten sei also gar nicht vorgesehen, wäre aber dringend notwendig, so der ehemalige Landesschülersprecher. Er sieht hier die Politik in der Pflicht, die junge Generation auf allen Ebenen mehr einzubinden. „Mein Wunsch wäre, dass in jeder Kommune Formate entstehen, die die Möglichkeiten bieten, sich auch dann einzubringen, wenn man noch keine Wahlzettel ausfüllen darf“, so Weigl. Ein Musterbeispiel dafür sind Jugendparlamente oder eine StadtschülerInnenvertretungen, die ein Antragsrecht im Stadtrat oder Kreistag haben. Bringen die jungen Leute dort also ihre Vorschläge und Forderungen ein, muss sich das zuständige Gremium damit auseinandersetzen.
Rufe wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns uns die Zukunft klaut!“, die in den letzten Wochen oft in der Passauer Altstadt und vielen anderen Städten zu hören waren, seien nicht nur laut, sondern auch deutlich gewesen. „Diese Generation will mehr als nur gehört werden, sie möchte verändern und mitbestimmen können.“ Wer die Auswirkungen des politischen Handels künftig schultern muss, sollte schon weit vor dem Wahlalter Möglichkeiten haben, sich einzubringen. „Es ist höchste Zeit, dass sich in Bayern und auch in Passau etwas tut!“, findet der junge Politiker.
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