Wie die Malteser helfen und wie die Politik dies unterstützen kann

Grüne informieren sich bei den Maltesern in Passau über soziale Themen und das Ehrenamt

Unter dem Motto „…weil Nähe zählt“ ist der Maltester Hilfsdienst in der Diözese Passau seit mehr als 60 Jahren aktiv. Über die vielen Möglichkeiten, Hilfe zu leisten, die Herausforderungen in der sozialen Arbeit und ihre Wünsche an die Politik sprachen die Malteser nun mit Oberbürgermeisterkandidatin Stefanie Auer, Kreisvorsitzendem Matthias Weigl und weiteren Grünen-Politikern aus Stadt und Landkreis Passau.

Einen umfangreichen Überblick gab Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer Rainer F. Breinbauer gleich zu Anfang. Die Bereiche, in denen die Malteser aktiv sind, sind vielfältig. Alleine beim Thema Senioren gibt es zahlreiche verschiedene Angebote. Ausflugsfahrten und Besuchsdienste bereichern die Freizeit älterer Menschen. Ein mobiler Bücherlieferdienst in Zusammenarbeit mit der Europabücherei versorgt nicht mehr so mobile Senioren mit neuem Lesestoff und anregenden Plaudereien. Und beim generationsübergreifenden Projekt „Senioren werden digital“ unterstützen junge Menschen ältere beim Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. Auch bei den Ehrenamtlichen sind die letzten beiden Themen gefragt: „Wir sehen, dass gerade kurzfristige ehrenamtliche Tätigkeiten nachgefragt werden“, berichtete Diözesanjugendreferent Johannes Breit. Sich wenige Stunden und ohne starre Verpflichtungen zu engagieren, sei für viele attraktiv.

Den Seniorentreff am Zwinger wollen einige Grüne demnächst bei einer Veranstaltung besuchen – die Informationen darüber haben viel Interesse geweckt. Die Frage von Stefanie Auer, ob das von den Grünen geforderte Bürgerhaus hier Konkurrenz oder Ergänzung wäre, brachte viele interessante Aspekte zutage und einige neue Ansatzpunkte zum Thema Senioren, wie die Frage nach dezentralen Angeboten für die oft doch sehr in ihren Stadtteilen verwurzelten älteren Bürger*innen. Dieser Punkt deckt sich mit der Forderung nach lebendig, starken Ortsteilen, wie ihn die Grünen in ihrem Wahlprogramm fordern.

Bettina Bieringer, Leiterin Schulbegleitdienst, schilderte die Herausforderungen in ihrem Zuständigkeitsbereich. Etwa 40 Kinder werden in der Diözese von den Maltesern betreut und erhalten eine Begleitung für den Schulbesuch. Rosmarie Krenn, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das soziale Ehrenamt und die Mitglieder, erzählte von den ersten Einsätzen des Herzenswunsch-Krankenwagens.

Um politische Rahmenbedingungen ging es in den Gesprächen um den Rettungsdienst und den Fahrtdienst. Beim Rettungsdienst sei es in Bayern schwierig, den gesetzlich geforderten ehrenamtlichen Einsatz unter den gegebenen Rahmenbedingungen abzudecken, dazu erläuterte Rainer F. Breinbauer die Hintergründe der Einsatzplanung. Fahrdienstleiter Bernhard Kilger berichtete von den Schwierigkeiten, bei Ausschreibungen zum Zuge zu kommen. Als verantwortungsvoller Anbieter, der hohe Standards abdecke, sei es schwierig, mit billigen Anbietern zu konkurrieren. Oft sei die Qualität der Fahrzeuge nicht vergleichbar. Kontrollen, ob die Vorschriften eingehalten werden oder alle in Ausschreibungen genannten Punkte wirklich erfüllt werden, gebe es oft nicht.

Oberbürgermeisterkandidatin Stefanie Auer bedankte sich für den interessanten Einblick in die Arbeit der Malteser: „Gerade bei den sozialen Themen ist es wichtig zu wissen, wo genau die Politik ansetzen kann und soll.“ Vorhaben wie den Senior*innenbeirat zu stärken und ehrenamtliche Strukturen zu unterstützen seien wichtige Punkte im Wahlprogramm der Grünen.