„Unzumutbare Situation“ – Grüne Kritik an B388-Umfahrung

Vorfahrt für Bus und Rad fordern die Grünen Stadträt*innen. Bild: Weigl



Die Stadtratsfraktion der Grünen äußert deutliche Kritik an der Umfahrung, die durch die Baustelle an der B388 entstehen soll. Stadtrat Matthias Weigl kommentiert: „Von allen Lösungen, die im Stadtrat vorgestellt und diskutiert wurden, hat man sich also nun für die schlechteste entschieden. Das Resultat ist eine unzumutbare Situation, die besonders die Stadtteile Grubweg und Ilzstadt betreffen wird, aber wohl über Monate Stau in der ganzen Stadt erzeugen wird.“ Ärgerlich sei es, so Weigl, dass ortsnahe Umfahrungen der Baustelle lange blockiert und schließlich verworfen wurden. Er fordert: „Der Fuß- und Radwege muss weiter benutzbar bleiben. Es müssen Anreize her, damit möglichst viele das Auto stehen lassen, weil man mit Bus oder Rad deutlich schneller ist.“ Stadträtin Dr. Stefanie Wehner ergänzt: „Für die Busse sollte die kürzere Trasse freigegeben werden, so dass die Busse nicht im Stau stehen müssen. Das schafft einen zusätzlichen Anreiz, auf den Öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Insbesondere für Schulkinder, die auf die Busse angewiesen sind, muss der Schulweg zeitlich zumutbar und zuverlässig sein.“ Auch Stadtrat Karl Synek übt Kritik: „Mit den Eidechsen hat man jetzt also den idealen Schuldigen gefunden. Aber die monatelange Stau-Odyssee nur auf den Artenschutz zu schieben, greift zu kurz. Die ZF, die mit dieser Baumaßnahme eine millionenschwere staatliche Unterstützung für den Hochwasserschutz bekommt, hätte für eine ortsnahe Umfahrung Teile des firmeneigenen Parkplatzes zwischen ZF und BayWa freigeben können. Für die eigenen Mitarbeitenden hätte man für den Zeitraum der Umfahrung eigene Zusatzbusse einsetzen können, damit auf dem Parkplatz ausreichend Platz ist. Nur weil sich die beteiligten Akteure des WWA, der ZF und der Stadt über mehrere Monate nicht einigen konnten, steht nun die ganze Stadt im Stau. Die Eidechsen tragen dabei wohl die geringste Schuld.“ Die jetzige Situation sei nicht tragbar, betont Matthias Weigl: „Wenn die Verantwortlichen auf dieser Lösung beharren, dann liegt es an der Bürger*innen: Je mehr das eigene Auto stehen lassen und die Alternativen wie Bus, Rad oder Fahrgemeinschaften nutzen, umso weniger Stau. Aber zunächst sollten die Rahmenbedingungen für die Umfahrung inklusive der Alternativlösungen nochmal intensiv überdacht werden. Eine bessere Lösung muss her!“