Seenotrettung: Weigl schlägt Bootspatenschaft vor

Nicht mehr am Signalmast eines Militärbootes, sondern an dem eines Seenotrettungsschiffes könnte die Flagge der Stadt Passau bald wehen.

Nachdem die Forderung, die Stadt Passau zu einem Sicheren Hafen zu machen, immer mehr Rückenwind bekommt, legt Grünen-Kreisvorsitzender Matthias Weigl einen ersten konkreten Vorschlag vor: Nicht nur mit der zivilen Seenotrettung solidarisieren, sondern auch eine Patenschaft eines Bootes könnte die Stadt übernehmen. „Das wäre ein schönes Zeichen der Humanität und Menschlichkeit und ein Beitrag gegen die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung, aber auch konkrete Unterstützung derer, die Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken retten“, begründet Weigl die Idee. Im Vordergrund solle aber neben Spendenaktionen und der finanziellen Beteiligung der Stadt vor allem ein gemeinsamer Austausch stehen. Die Crew des Patenschiffs könnte regelmäßig über die Arbeit informieren und an kulturellen Veranstaltungen wie dem Maidultumzug teilnehmen, ebenso könnten Gegenbesuche auf dem Schiff stattfinden.

Das würde auch an eine alte Tradition angeknüpfen, denn bereits 1960 gab es eine städtische Patenschaft mit einem Küstensuchboot, eine weitere 1990 mit einem Minenjagdboot, die mit dessen Außerdienstellung im Herbst 2013 endete. Bestrebungen, die Patenschaft auf eine andere militärische Einheit zu übertragen, blieben bislang ohne Erfolg. Einen lebendigen Austausch mit der Besatzung eines Seenotrettungsschiffes bezeichnete Weigl als „zukunftsorientierten, weltoffenen und menschlichen Schritt.“ Die Stadt könne so auch die Wertschätzung der zivilen Seenotrettung fördern.