Dombauhütte Passau war Station bei Sommerwanderung von MdL Johannes Becher

Eine politische Sommerwanderung führte den Landtagsabgeordneten Johannes Becher (Bündnis 90/Die Grünen) dieses Jahr durch Niederbayern. Fast 260 Kilometer legte er innerhalb einer Woche zu Fuß zurück. Eine der Stationen bei seiner Wanderung war auch die Staatliche Dombauhütte in Passau, wo Leitender Baudirektor Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, Einblick in die Arbeit der Dombauhütte am Passauer Dom gab.

Das neue Werkstattgebäude fand dabei besonderes Interesse der Delegation, die sich mit Johannes Becher auf die Wanderung gemacht hatte. Das Gebäude wurde 2021/22 als Ersatz für das alte Werkstattgebäude, das im Jahr 1930 im Domhof als Holzanbau an den St.-Stephans-Dom errichtet und 1955 an den heutigen Standort am Passauer Residenzplatz umgesetzt worden war. „Die alte Hütte entsprach nicht mehr den Anforderungen an eine Werkstätte. Mit dem Neubau finden unsere Steinmetze hinsichtlich Ausstattung und Arbeitssicherheit nunmehr beste Arbeitsbedingungen für eine effiziente Instandsetzungsarbeit zum Erhalt der wertvollen gotischen Bauteile des Passauer Doms vor“, sagte Sterl.

Der Neubau wurde als Holzbau unter maximaler Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Grundstücksfläche auf einem trapezförmigen Gebäudegrundriss konzipiert. Dadurch konnten rund 140 Quadratmeter Nutzfläche mit den für den Hüttenbetrieb notwendigen Werkstatt- und Lagerräumen geschaffen werden. Den mit der Planung beauftragten Arc Architekten aus Bad Birnbach gelang es zugleich, dem Neubau eine der Gebäudefunktion entsprechend bewusst schlichte, aber dennoch anspruchsvolle Bauform zu geben, die die Passauer Dombauhütte auch als Teil des „Immateriellen Kulturerbes Bauhüttenwesen“ am Residenzplatz repräsentiert. Insbesondere diese Fragen zu Architektur, Städtebau und Denkmalschutz waren für Johannes Becher von besonderem Interesse: Er hat in seinem Wohnort Moosburg an der Isar selbst ein spätmittelalterliches Gebäude denkmalgerecht saniert.

„Diese Denkmäler erzählen die Geschichten einer Stadt und sie machen unsere Heimat unverwechselbar. Der Erhalt, die Pflege und unsere Denkmäler durch eine passende Nutzung auch mit Leben zu füllen, ist deshalb eine wichtige Daueraufgabe. Der Freistaat Bayern hat hierbei als Eigentümer natürlich eine Vorbildfunktion, der er gerecht werden muss“, erklärte Landtagsabgeordneter Johannes Becher.

Von Jonas Höhn, dem Auszubildenden an der Dombauhütte, wollte er wissen, warum dieser sich für den Beruf Steinmetz entschieden hatte. „Ich hatte schon immer ein Faible für handwerkliche Arbeit, aber auch für Geschichte. In der Dombauhütte lassen sich diese beiden Vorlieben sehr gut kombinieren“, sagte Höhn.

Anschließend ging es auf das Baugerüst der Domchor-Nordseite, wo Behördenleiter Norbert Sterl und Steinmetz Robert Schiffl über die aktuellen Arbeiten der Dombauhütte informierten. Die Chor-Nordseite zeigt noch den ursprünglichen mittelalterlichen Verband aus Kalkstein und Grünsandstein. Hier muss eine größere Anzahl von Steinen aus statischen Gründen ersetzt werden. Die steinmetzmäßige Steinbearbeitung, insbesondere bei der Neuanfertigung von zu ersetzenden Werkstücken, erfolgt dabei weitgehend mit traditionellen, teilweise jahrhundertealten Handwerkstechniken mit entsprechenden Werkzeugen.

„Die Arbeit der Dombauhütte zeigt, wie eng Handwerk, Denkmalschutz und Stadtidentität miteinander verbunden sind. Solche Einrichtungen sichern nicht nur den Erhalt unseres kulturellen Erbes, sondern machen Stadtgeschichte für alle erlebbar. Es ist wichtig, diesen Schatz zu bewahren und den Menschen zugänglich zu machen“, sagte Oberbürgermeisterkandidatin Stefanie Auer.

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