„Stuttgart 21 betrifft auch die Passauer“

Grüne initiieren „Schwabenstreich“ beim Bahnhof

In Stuttgart ist es bereits Ritual. Jeden Montag wird dort gegen das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ demonstriert. Dabei wird mit Trillerpfeiffen, Töpfen, Trommeln und Rasseln Krach geschlagen. Der „Schwabenstreich“ hatte gestern auch in Passau Premiere – auf dem Europaplatz vor dem Bahnhof, initiiert von den Gründen. Eine Minuten lang – von 18.59 Uhr bis 19 Uhr – wurde gepfiffen und getrillert. Die Präsenz der Passauer hielt sich jedoch (noch) stark in Grenzen.
„Die Beteiligung ist mager, das heißt, dass Stuttgart 21 hier noch nicht in den Köpfen angekommen ist“, stellte Bernd Sluka vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) fest, angesichts der Tatsache, dass außer den Initiatoren nur etwas mehr als eine Handvoll weiterer Interessenten zum Protest gekommen war. Dabei gehe Stuttgart 21 aber sehr wohl auch Bayern und Passau an. Denn hier würde stattdessen der Streckenaus- und -neubau zurückgestellt, nannte Sluka nur eine der Folgen. Wie Sluka kritisierte auch Grünen-Vorsitzender Boris Burkert, dass mit dem „Prestige-Projekt Stuttgart 21“ Milliarden Euro verbuddelt würden, die überall in Deutschland fehlten. Burkert und Sluka waren sich einig: Das Geld sollte lieber „in die Fläche gesteckt werden, damit viele kleinere Maßnahmen verwirklicht werden können, die allen zu Gute kommen“. Die Grünen wollen den Protest an selber Stelle nun jeden Montag weiterführen. „Anpfiff“ gegen Stuttgart 21 ist auch nächste Woche wieder um 18.59 Uhr auf dem Europaplatz.  – ez

PNP v. 19.10.2010