Öffentlicher Personennahverkehr der Stadt soll besser werden – Erste Stellungnahme von den Grünen
Die Stadtbusse sollen besser werden. Takt und Fahrplan stehen zur Diskussion. Die Grünen haben zu einer vom Aufsichtsrat der Stadtwerke Passau (SWP) anvisierten Reform schon mal Vorschläge gemacht.
„Die Stadt Passau wächst. Es gibt mehr Arbeitsplätze und mehr Einwohner“, unterstreicht Karl Synek, Sprecher der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Der Verkehr werde also weiter zunehmen. Dabei sei der weitere Ausbau des Straßennetzes schon wegen der topographischen Verhältnisse fast unmöglich. Die Lösung, so heißt es im Schreiben, das an OB Jürgen Dupper adressiert ist, könne nur in einer Verkehrswende liegen – einer Abkehr vom Individualverkehr zum öffentlichen Nahverkehr. Eine Reihe von Vorschlägen soll die Voraussetzung sein, dass mehr Passauer – wie auch Pendler – vom Auto auf den Bus umsteigen. Zu den Vorschlägen gehören Zubringerbusse für frühe Zugverbindungen am Sonntag, ein einheitliches Tarifsystem mit dem ÖPNV im Landkreis sowie eine Verbesserung des Angebots zu Stoßzeiten, speziell zwischen ZOB und Augustinergasse. Zudem wollen die Grünen eine „nachrangige Fahrradmitnahme“ erlauben. Verbessert werden könnte das Fahrgastinformationssystem, etwa durch eine eigene ÖPNV-App, die anzeigt, wann der Bus an einer bestimmten Haltestelle kommt. Die Grünen halten es auch für sinnvoll, in den angrenzenden Gemeinden „Park&Ride-Plätze“ anzubieten, die von den Bussen der Stadtwerke angefahren werden. Allerdings dürfe zu den Stoßzeiten die Wartezeit nicht mehr als zehn Minuten dauern, sonst würden die Plätze erfahrungsgemäß nicht angenommen.
Erhalten wollen die Grünen die Vorrangschaltung der Ampeln für Busse. Aber zusätzlich sollen Möglichkeiten für die eine oder andere zusätzliche Busspur geprüft werden. Der Citybus, so die Grünen, müsste künftig ein Elektrobus sein und auch weniger groß sein als bisher, damit er in der Altstadt weniger Probleme mit den Engstellen hat.
Auch konkrete Änderung der Streckenführung sieht die Vorschlagsliste vor. Die Linie 5 nämlich sollte statt über die Nibelungenstraße über die Grünaustraße fahren – mit einer neu zu errichtenden Haltestelle „Hauptbahnhof Süd“. Damit würde der Bahnhof besser angebunden und vielen Fahrgästen der weite Weg zum und vom ZOB erspart.
Die Grünen haben auch Anregungen für konkrete Fahrplanänderungen. So könnten in einigen Stadtteilen – zum Beispiel Linie 3 und 1 in Grubweg – die Busse zeitversetzt statt kurz hintereinander fahren. Linien wie K2 würden, bemängeln sie, zu wenig bedient. Am Nachmittag zwischen 14 und 15 Uhr etwa wäre dringend ein weiterer Bus erforderlich. Die Grünen untermauerten ihre bestehende Forderung nach einer Direktverbindung zwischen Heining/Neustift und Kohlbruck/Klinikum/Uni.
Eine weitere Idee aus der Liste der Vorschläge: Als beratendes Organ des Stadtrats sollte ein Fahrgastbeirat agieren.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 13.08.2018
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