Pressemitteilung der IHK Ulm zur Entscheidung gegen ECE

2.4.2004 – Pressemitteilung IHK Ulm

IHK zur ECE-Entscheidung: Stadt und Region sind die Gewinner

Die IHK Ulm begrüßt die Entscheidung des Regierungspräsidiums Tübingen, das das geplante Einkaufszentrum mit 26.000 qm beim Ulmer Hauptbahnhof abgelehnt hat. Die rechtlich zwingende Entscheidung des Regierungspräsidiums Tübingen ist ein Gewinn für die Stadt Ulm und für die Region.

Die IHK Ulm weist darauf hin, dass seit Bekanntwerden der ECE-Pläne die Investitionstätigkeit bezüglich Handelsflächen in Ulm praktisch zum Erliegen kam. Durch die Entscheidung des Regierungspräsidiums wird Planungssicherheit geschaffen. Auch für die Bebauung der Neuen Straße ergeben sich bessere Perspektiven.

Vor allem hat die Ulmer Innenstadt wieder eine faire Chance, ihre einzigartige Attraktivität durch eine vielfältige Handelsstruktur zu erhalten. Die Attraktivität und Anziehungskraft Ulms wäre durch ein ECE nicht gesteigert worden. „Wenn schon Städte wie Kempten ein ECE haben, dann ist das kein Ausweis für besondere Attraktivität, sondern eher schon von Trivialität“, so Handelsexperte Hans Raabe, der auch darauf hinweist, dass Innenstädte nicht dadurch attraktiver werden, dass sie sich immer mehr angleichen und austauschbar werden.

In einem überregionalen Standortwettbewerb spielt das ECE keine Rolle. „Es sei denn, man möchte in der Liga von Kempten spielen“, so Hauptgeschäftsführer Sälzle. Die Attraktivität des Oberzentrums Ulm/Neu-Ulm in einem überregionalen Wettbewerb wird nicht durch ein ECE verbessert, das es andernorts bereits in Vielzahl gibt, sondern durch eine möglichst vielgestaltige und abwechslungs-reiche Innenstadt. Die Voraussetzungen hierfür sind in den letzten Jahren nachhaltig verbessert worden. Mit der neuen Stadtbibliothek und der Kunsthalle Weishaupt wird Ulm weitere Attraktivitätspunkte erhalten. Die Tiefgarage in der Neuen Straße wird zudem die Erreichbarkeit der Innenstadt weiter verbessern. „Auf diesem Weg wird Ulm in der Tat in der Bundesliga attraktiver Innenstädte mitspielen können“, ist Sälzle überzeugt.

Weiterer eindeutiger Gewinner der Entscheidung ist die regionale Zusammenarbeit. Das Projekt ECE hätte die Kooperation zwischen dem Oberzentrum und dem Umland weiter unnötig belastet. Durch die Ablehnung des Projekts wurde nach Auffassung der IHK viel unnötiger Sprengstoff beseitigt. „Die Handelsstandorte in der Region haben wieder Planungssicherheit und eine faire Entwicklungschance“, so Handelsexperte Hans Raabe.

Die IHK sieht nunmehr auch gute Chancen zur Verwirklichung des von ihr seit langem geforderten Handelskonzepts in der Region. Das Oberzentrum Ulm/Neu-Ulm sowie die angrenzende Region verzeichnen einen deutlichen Überbesatz an Handelsflächen. Nur durch eine geordnete Entwicklung kann dieser Fehlentwicklung Rechnung getragen werden. Ob der Grundlage des von der IHK vor vier Jahren vorgelegten Handelsatlasses hat der Regionalverband in enger Kooperation mit den IHKs Schwaben und Ulm ein Handelskonzept entwickelt. Nach Auffassung der IHK wird es jetzt Zeit, dieses endgültig zu beschließen.

„Die Ablehnung des ECE-Projekts ist für Stadt und Region ein Segen“, so abschließend Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle.

© IHK Ulm

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