Gegen Lichtverschmutzung – Vor allem Kirchen verzichten aufs Anstrahlen nach 23 Uhr – Keine Verstöße beim Gewerbe
Bei der Eindämmung der Lichtverschmutzung ist offenbar schon viel erreicht, aber es geht noch mehr. Etwa zwanzig öffentliche Gebäude in Passau, vor allem Kirchen, werden in der späten Nacht nun nicht mehr beleuchtet. Bei der Straßenbeleuchtung setzt die Stadt künftig zunehmend Bewegungsmelder ein.
Karl Synek (Grüne) hat im Ausschuss für Klima und Umwelt einen Fragenkatalog zur Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorgaben gegen Lichtverschmutzung eingereicht. So wollte er wissen, welche Fassaden aufgrund des Gesetzes nun ab 23 Uhr bis zur Morgendämmerung nicht mehr angestrahlt werden.
Umweltamtsleiter Gerhard Kellhammer zählte um die zwanzig Gebäude in Passau auf, für die das zutrifft, vor allem Kirchen, voran der Dom St. Stephan und auch das Max-Denkmal am Domplatz. Auch Brunnen werden in der späten Nacht nicht mehr beleuchtet. „Erfreulich“ findet Fragesteller Synek, dass es doch so viele Anlagen sind, die nicht mehr unnötig angestrahlt werden.
Kein Ergebnis brachte allerdings die Frage, wie viele beleuchtete Werbeanlagen im Außenbereich oder in unmittelbarer Nähe von geschützten Landschaftsbestandteilen und Biotopen aufgrund des Verbotes entfernt werden musten. Es war keine einzige, denn diese Vorgabe gilt nur für neue Anlagen. Bestehende müssen nicht entfernt werden. Ausnahmen nach dem Bayerischen Immissionsschutzgesetz wurden keine beantragt und genehmigt, nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz nur eine einzige.
Eine „systematische Fahndung“ nach etwaigen Verstößen gibt es nicht, berichtet der Umweltamtsleiter. Es wurden keine Verstöße festgestellt, wohl aber bislang 40 Hinweise erteilt, davon fünf Licht-Emissionen betreffend.
Straßenbeleuchtungmit Bewegungsmelder
Urban Mangold (ÖDP) möchte, dass Gewerbebetriebe mit Informationsbroschüren der Staatsregierung zu Lichtverschmutzung versorgt werden. Eine Infokampagne des Umweltamts gab es bereits. Im Jahr gehen es um die vier oder fünf Anfragen von Nachbarn ein, die ein Problem mit der Beleuchtung von Gewerbebetrieben schildern. Dann nimmt das Umweltamt Kontakt mit dem jeweiligen Betrieb auf und bespricht das Anliegen.
Ein Anliegen von Karl Synek ist schließlich noch die Straßenbeleuchtung. Er schlägt weitere Reduzierung durch Bewegungsmelder vor und nennt als Beispiel den Breiteichweg.
Tatsächlich will die Stadt zunehmend Bewegungsmelder einsetzen, vor allem beim Bau neuer Siedlungsstraßen. So geschah es bereits im Baugebiet Gütlbauerweg und ist auch beim Ausbau von Laimgrub vorgesehen.
OB Jürgen Dupper gibt zu bedenken, dass Straßenbeleuchtung ein großer Wunsch der Sicherheitsdiskussion war. Viele Menschen hätten keineswegs ein Problem mit zu viel Straßenbeleuchtung, sondern ganz im Gegenteil mit zu wenig. Ein großer Fortschritt sei da die Beleuchtung des Spazierwegs am Inn gewesen – vorbildhaft ausgeführt mit Bewegungsmelder.
Kein Gehör fand Synek mit seinem Verdacht, vom Flutlicht der Sportanlage Oberhaus könne übertrieben viel Lichtverschmutzung in den Himmel geschickt werden. OB Dupper ist überzeugt, dass das Flutlicht der öffentlichen Sportanlage allen einschlägigen Vorschriften entspricht.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 23.02.2022
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