Lastenräder sollen Passau entlasten

Mehr Lastenräder wollen die beiden Grünen um Stefanie Auer und Matthias Weigl künftig auf Passaus Straßen -Foto: Grüne Passau

Stadtrat Synek stellt Antrag auf mögliche Unterstützung durch den Bund

(Sogar unser Passauer Verkehrsminister weiß sie schon zu schätzen – Uns Grüne freut’s)

Bezuschusste Lastenfahrräder statt der zunehmenden viele Passauer Straßen und Gassen verstopfenden Lieferfahrzeuge, die immer mehr Online-Bestellungen und Waren liefern: Das kann sich Grünen-Stadtrat Karl Synek gut vorstellen. Die Verwaltung soll beauftragt werden, im Rahmen des neuen Förderprogramms für städtische Logistik des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) die Möglichkeiten für die Stadt Passau auszuloten, dabei speziell den Bereich der Lastenfahrräder näher zu untersuchen und einen Förderantrag zu stellen.

„Jeder kennt die großen Lieferfahrzeuge in Passau“

Die Begründung für dieses Ansinnen sieht Antragsteller Synek auch in einer offenbar unaufhaltsamen kommerziellen Entwicklung, die auch an Passau nicht vorübergeht und auch hier den Straßenverkehr belastet: „Im Jahr 2018 ist der Umsatz im Online-Handel um weitere zehn Prozent gewachsen. Ein erhebliches weiteres Wachstum ist zu erwarten, was wiederum zu weiterem Lieferverkehr führt“, skizziert Karl Synek in seinem Antrag. „Jeder kennt in Passau die großen Lieferfahrzeuge von verschiedenen Firmen, welche in zweiter Reihe halten, auf Fuß- und Radwegen parken und den Verkehr im allgemeinen behindern.“
Deswegen müssten schnellstmöglich Lösungen müssen gefunden werden. „Der Wirtschaftsverkehr ist in Zukunft stadt- und umweltverträglich so zu gestalten, dass dessen Funktionsfähigkeit nicht eingeschränkt wird“, so der Grünen-Stadtrat, der dabei auch mögliche Unterstützung und Förderung des Bundesverkehrsministeriums in Anspruch nehmen lassen will. „Das BMVI unterstützt die Städte bei der Entwicklung innovativer Verkehrskonzepte durch ein gezieltes Förderprogramm. Dieses Programm schließt auch den Ausbau der Elektromobilität mit ein. Der Antrag ist noch bis zum 31. Dezember 2019 bei der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen möglich. Es eilt also etwas. Im Jahr 2019 stehen allein 5 Millionen Euro zur Verfügung.“
Als gutes Beispiel für eine laut Synek bereits zeitgemäße Auslieferung könne die Deutsche Post genannt werden. „Mit Elektrofahrrädern und Elektro-Autos werden Briefe und Pakete in großem Umfang bereits heute in Passau zugestellt. Wie die Post, so könnten in Zukunft auch andere Paketdienste, Kurierdienste, Lieferdienste und der eine oder andere Wirtschaftsverkehr zum Beispiel mit Lastenfahrrädern ihre Kunden bedienen.“ Eine Studie des Instituts für Verkehrsforschung im Auftrag des BMVI schätzte 2016 das Verlagerungspotenzial auf Fahrraddienste alleine im Wirtschaftsverkehr nach konservativen Annahmen auf 8 Prozent. Langfristig könnten sogar bis 23 Prozent der Fahrten auf das Fahrrad verlagert werden.
„Eine Sonderförderung von Seiten der Stadt für Lastenfahrräder sollte darüber hinaus möglich sein. Im nächsten Haushalt sollte dafür ein entsprechender Betrag eingestellt werden“, kann sich Karl Synek vorstellen.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 23.09.2019
Wir danken der PNP für die freundliche Genehmigung der kostenlosen Nutzungsrechte auf unserer Website.