Landtagskandidat mit 18: Erst das Abi, „dann wird richtig angegriffen“

Matthias Weigl
Matthias Weigl - F.: Schoyerer

Leo-Schüler Matthias Weigl ist bei der Bezirksversammlung der Grünen auf Listenplatz 6 gewählt worden – Direktkandidat ist er schon

Der erst 18-jährige Passauer Matthias Weigl ist am Samstag auf der Bezirksversammlung der Grünen in Plattling auf Platz 6 der Niederbayernliste für den Landtag gewählt worden. Dazu ist er Direktkandidat für den Wahlkreis Passau-Ost. „Hauptberuflich“ besucht Weigl die 12. Klasse des Gymnasium Leopoldinum und macht im Frühjahr sein Abitur.

Sie waren ein Jahr lang bayerischer Landesschülersprecher. Spielte diese Funktion auch eine Rolle für Ihre Kandidatur?

Matthias Weigl: Das Jahr im Landesschülerrat war schon ausschlaggebend. Wir konnten zwar mitreden, aber die Entscheidungen wurden dann doch von anderen Leuten getroffen. Einmal habe ich Staatssekretär Georg Eisenreich gefragt: „Wie können wir das ändern?“ Ich weiß gar nicht mehr genau, worum es ging, aber seine Antwort ist mir im Gedächtnis geblieben. Er hat gelacht und gesagt: „Herr Weigl, dafür müssen Sie Abgeordneter des Bayerischen Landtags werden.“ Also – hier bin ich.

Wie haben Sie die Bezirksversammlung am Samstag empfunden?

Es war schon spannend. Ich hatte mich zuerst auf Platz 4 der Liste beworben, kam unter vier Kandidaten in die Stichwahl. Die hat aber Christian Heilmann aus Deggendorf für sich entschieden. Bei der Abstimmung um Platz 6 war ich wieder in der Stichwahl – und habe mich gegen Bezirksvorstand Jens Schlüter und zwei weitere Bewerber durchsetzen können.

Sind Sie mit dieser Platzierung zufrieden?
Absolut. Ich bin noch nicht so lange dabei, und sich da als 18-Jähriger, der noch zur Schule geht, behaupten zu können, hat viel Mut gemacht.

In so jungen Jahren in die Landespolitik – das ist ungewöhnlich.Das stimmt, aber es ist möglich. In Berlin ist schon mal eine 19-Jährige für die Grünen ins Abgeordnetenhaus eingezogen. Sie war auch im Landeschülerausschuss in Berlin, hat also einen ähnlichen Hintergrund wie ich.

Wo liegen jetzt die Prioritäten? Bei der Schule oder beim Wahlkampf?
Klar, der Wahlkampf ist jetzt eingeläutet. Erst einmal laufen die Planungen hinter den Kulissen. Im Frühling, wenn ich mein Abitur in der Tasche habe, wird richtig angegriffen.

Was haben Sie sich vorgenommen, wenn Sie es in den Landtag schaffen sollten? Ein Ziel ist natürlich, die CSU nur noch betreut regieren zu lassen. Mein persönliches Anliegen ist es, junge Menschen für Demokratie und Politik zu begeistern. Inhaltliche Schwerpunkte möchte ich unter anderem im Bildungsbereich setzen.
Wenn es nicht klappt mit dem Mandat – gibt es einen Plan B?
Ich bin mir noch nicht sicher, ob es eine Ausbildung oder ein Studium wird. Klar ist aber, dass ich mir auch ein berufliches Standbein außerhalb der Politik aufbauen werde.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 19.02.2018

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