Hausbauer sollen von der Stadt Obstbaum geschenkt bekommen

Grüne Gaben für Hausbauer: Stadtrat Karl Synek kann sich je einen Obstbaum für neue Eigenheimbesitzer vorstellen. -Foto: privat

Grünen-Stadtrat stellt Antrag – Rathaus soll auch Ratschläge erteilen

Jedem künftigen Hausbauer in der Stadt Passau soll für den Garten ein Obstbaum geschenkt bekommen, das kann sich Grünen-Stadtrat Karl Synek gut vorstellen und hat dafür auch einen Antrag gestellt. Zudem soll der so von der Stadt Bescherte auf Wunsch auch ein Beratungsgespräch angeboten bekommen, wie denn das Geschenk am Besten blühen und gedeihen kann.
Der naturliebende Lokalpolitiker wurde bei seinem Ansinnen durch eine weniger naturfreundliche Vorgabe im Umgang mit Bäumen in der Stadt motiviert. Vor wenigen Wochen wurde von einer Mehrheit im Stadtrat eine Baumschutzverordnung für die Stadt abgelehnt. „Wenn schon der Schutz von alten Bäumen als nicht notwendig erachtet wird, so sollte der Stadtrat zumindest Neuanpflanzungen fördern. Der entsprechende Hinweis könnte in der Baugenehmigung erfolgen“, schwebt Synek vor.
Sowohl bei der Stadtgärtnerei als auch im Umweltamt gebe es eine hohe Fachkompetenz, die Privatleuten bei der Auswahl und bei der Pflanzung von Bäumen angeboten werden könne, findet der langjährige Grünen-Stadtrat. „Für das Wachstum eines Obstbaumes gibt es vor der Pflanzung viele Punkte zu beachten wie zum Beispiel: Ist der Boden sandig, lehmig oder sauer? Wie schaut die Wasserversorgung aus? Wie sind die Licht- und Windverhältnisse? Und nicht zuletzt: Hat der Baum genügend Platz im Vorgarten wenn er einmal die volle Krone trägt?“, zählt Synek mögliche Anfragen auf, die Baum-Beschenkte bei der Stadt beantwortet bekommen sollen. Auch der Abstand zum Nachbargrundstück sowie eventuelle Leitungs- und Kanalrohre die mit dem Wurzelwerk in Konflikt kommen könnten, könnten bei einem Beratungsgespräch geklärt werden.
„Mit dieser kleinen und laut Synek „wenig kostenintensiven Maßnahme – geschätzte Materialkosten um die 500 Euro im Jahr“ will der Grünen-Stadtrat erreichen, „dass auch in den Neubaugebieten ein ökologischer Fingerabdruck zu erkennen ist“. Und der Antragsteller macht noch weiter Werbung für sein Vorhaben: „Die Bäume – ganz gleich ob Hoch-, Halb- oder Viertelstamm – filtern Staub und Bakterien aus der Luft. Sie sind wahre Klimaanlagen, sie sind Windbremse und sie sind zugleich ein Lebensraum, Brutplatz und Futterquelle für Vögel, Kleintiere und Insekten. Die spätere eigene Obsternte erzeugt bei den meisten Menschen nicht nur ein Glücksgefühl, sondern sie macht die Natur auch in besonderer Weise erlebbar.“

Quelle: Passauer Neue Presse vom 15.06.2019
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