Vor dem am heutigen Montag beginnenden EU-Agrarministerrat fordern die Grünen einen radikalen Umbau der europäischen Agrarpolitik. Die bisherigen „rein flächenbezogenen Direktzahlungen“ sollen auslaufen, heißt es in einem gestern bekannt gewordenen Positionspapier. Stattdessen soll „zielgerichtet“ gefördert werden, geknüpft an Leistungen für biologische Vielfalt, Umwelt und Klima sowie Tierschutz.
„Subventionen sollen das Arbeiten im Einklang mit Boden, Wasser und Luft honorieren und bäuerliche Betriebe erhalten“, erklärte Renate Künast, Mitautorin des Papiers, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Bisher fördere die Europäische Union (EU) nach dem Prinzip „Wer hat – dem wird gegeben“, heißt es in dem Grünen-Positionspapier. Aktuell bekomme ein 50-Hektar-Betrieb 14000 Euro, ein 5000-Hektar-Betrieb 1,5 Millionen Euro, „unabhängig davon, wie viele Leistungen für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sie erbringen“.
Ein zentraler Punkt des Grünen-Konzepts ist die Überführung der „bisher weitestgehend undifferenziert gezahlten Direktzahlungen in eine Gemeinwohlprämie“. In dem Papier heißt es: „Bloßer Flächenbesitz darf nicht weiter vergoldet werden.“ Die Systemwende solle in vier Etappen bis zum Jahr 2031 erfolgen.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 19.10.2020
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