Grüne befragen OB zur Lichtverschmutzung

Vögel und Insekten haben die Grünen im Blick mit einer Anfrage zur Lichtverschmutzung. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karl Synek startete ins neue Jahr, indem er OB Jürgen Dupper (SPD) einen Brief sandte ins Rathaus, in dem er darum bittet, die Verwaltung möge in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses darlegen, welche Maßnahmen in Passau ergriffen wurden, um die Lichtverschmutzung zu verringern.

„Die Fassaden welcher baulichen Anlagen der öffentlichen Hand werden in Passau auf Grund des Gesetzes von 23 Uhr bis zur Morgendämmerung nicht mehr beleuchtet?“, lautet die erste Frage. Und die zweite: „Wie viele beleuchtete Werbeanlagen im Außenbereich, bzw. in unmittelbarer Nähe von geschützten Landschaftsbestandteilen und Biotopen der Stadt mussten auf Grund des Verbotes entfernt werden? Wo und aus welchen Gründen wurden in Passau Ausnahmen des o. g. Verbotes erwirkt?“

Warum bohren die Grünen hier nach? Weil sie sich auf ein Gesetz zur Lichtverschmutzung beziehen, das in Bayern seit 1. August 2019 in Kraft ist, also seit knapp zweieinhalb Jahren. Was ist seitdem passiert? „Neue Gesetze und Beschlüsse müssen grundsätzlich auch umgesetzt werden“, begründet Karl Synek seinen Vorstoß.

Die neue Lichtverordnung will Insekten und Vögel schützen, sie basiert auf dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen“.

Nicht nur die seien durch zu viel Licht in der Nacht gefährdet, meinen die Grünen: Schätzungen zufolge habe sich das Insektenvorkommen in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren um mehr als die Hälfte reduziert. „Vor allem in der Nähe von Gewässern entziehen starke Lichtquellen dem benachbarten Ökosystem die Insekten wie ein Staubsauger. Für viele Insektenarten stellt die nächtliche künstliche Beleuchtung eine schwerwiegende Gefahr dar.“

Sowohl der direkte Kontakt mit heißen Lichtquellen, als auch das stundenlange Umschwirren von Lichtquellen führen allzu oft zum Tod von Insekten. Und wo keine Insekten, da keine Bestäubung der Pflanzen und keine Nahrung für Vögel.

Daher sei es unabdingbar, „dass die zusammenhängenden Themen Artenschutz und Lichtverschmutzung auch in Passau gebührende Beachtung finden und die hierzu geltenden Gesetze konsequent eingehalten werden.“

Um dies am Beispiel des Volksbegehrens zu hinterfragen, habe er den beigefügten Antrag eingereicht, ergänzt Synek, der auch auf einen ähnlichen Vorstoß der ÖDP verweist.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 04.01.2022
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