Gegen das Sterben der Innenstädte

Stadtrat Karl Synek

Grünen-Stadtrat Karl Synek will an Ursachen rangehen

Die Leere in der Innenstadt und die damit verbundenen Einbußen der Geschäftswelt (PNP berichtete) haben Grünen-Stadtrat Karl Synek auf den Plan gerufen. Er fordert, an die Ursachen heranzugehen, denn die Entwicklung habe sich seit Corona nur verstärkt. „Sie war aber schon seit Jahren festzustellen“, sagt er.
Synek schreibt: „Wir hatten in Passau bis vor ca. 15 Jahren einen florierenden Einzelhandel in einer urbanen Stadt. Nach und nach lösten immer mehr Filialen der Großunternehmen die Familienbetriebe ab. Zuletzt sehen wir viele Leerstände, die nur deshalb nicht so auffallen, weil sich Imbiss-Stände und 1€-Geschäfte eingemietet haben. Ich habe gehört, dass im neuen Jahr die Geschäftsaufgaben noch einmal zunehmen werden.“
Die Initiativen von City Marketing beurteilt der Stadtrat als „gut und lobenswert. Nur, sie stoppen den Abwärtstrend nicht.“

Synek will die Innenstadt dadurch attraktiv machen, indem die Aufenthaltsqualität verbessert wird . „Konkret heißt das, weniger Autoverkehr, mehr Grünflächen, mehr Bäume, mehr Kindererlebnisparks, mehr Rollstuhltauglichkeit und mehr Ruhezonen.“ Als zweiten größten Gegenspieler hat er den Online-Handel im Visier. „Der stationäre Einzelhandel muss seine Waren nach den geltenden Gesetzen versteuern und er hat damit im Vergleich zu den großen, meist internationalen Anbietern einen erheblichen Wettbewerbsnachteil. Und da ist die Politik gefragt. Sie muss endlich für einen Ausgleich sorgen. Eine von vielen geforderte 25-prozentige Onlinesteuer würde mehr Gerechtigkeit für die Einzelhändler bedeuten.“ Nur so könne nach Meinung des Grünen-Stadtrats „das Sterben unserer Innenstädte“ aufgehalten werden.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 28.11.2020
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