Für eine „klare Verortung gegen Rechts“

Der Passauer Kreisvorstand (v.l.) um Maria Kalin, Matthias Weigl, Stefanie Wehner, Diana Niebrügge und Max Retzer von der Grünen Jugend Ostbayern freuten sich über den Besuch der Grünen-Spitzenkandidatin Henrike Hahn (3 v.l.). -Foto: Schoyerer

Henrike Hahn, EU-Spitzenkandidatin der Grünen Bayern, war zu Gast

„Zusammen bauen wir das neue Europa“, verspricht Henrike Hahn von den Grünen nicht nur auf ihrer Internetseite, sondern auch vergangenen Montag im Begegnungsraum in der Lederergasse in Passau. Dort war sie zu Gast um rund 40 Interessierten Rede und Antwort zum Thema Europawahl zu stehen.
Wozu ist Europa überhaupt gut? Eine Frage, die Henrike Hahn, Spitzenkandidatin der Grünen Bayern bei der Europawahl am 26. Mai, klar zu beantworten weiß: „Schaut, was es allein in Bayern für unseren Alltag Gutes bringt“. Sie verweist dabei auf die von der Europäischen Union beschlossenen Grenzwerte für Stickstoffdioxid, die vor Ort für gute Luft sorgen oder auch die Werte zur Qualitätsmessung öffentlicher Gewässer wie Badeseen – ebenfalls ein Beschluss der Europäischen Union. Laut Hahn habe Europa dementsprechend auf vielen Ebenen unmittelbar mit unserem Alltag zu tun und sei deshalb so wichtig. Darüber informieren auch die EU-Citizen-App oder die Internetseite „What is Europe doing for you?“.
Zu den zentralen Zielen und Forderungen der ehemaligen Unternehmensberaterin Hahn – sollte sie ins Europäische Parlament gewählt werden – gehört neben einer „klaren Verortung gegen Rechts“, also gegen rechte Politik innerhalb der EU, vor allem das „grüne Wirtschaften“. Dabei geht es laut eigener Aussage um die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen, die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien „bis 2050“, sowie die Einführung eines CO2-Preises. „Die Erlöse des CO2-Preises sollen mittels eines Energiegelds an die Bürgerinnen und Bürger zurückfließen“, erklärt Hahn und fordert damit „ökologischen Wandel, aber sozial verträglich“, der auf keinen Fall ein Nachteil für Geringverdiener, beispielsweise durch hohe Strompreise, werden solle.
Auch der Lobbyismus, besonders in der Agrarwirtschaft, solle durch die Einführung einer „Lobby-Control“ bekämpft werden. Einen weiteren wichtigen Aspekt, für den Hahn sich im EU-Parlament einsetzen wolle, sieht sie im Artenschutz. Dabei lobt sie das kürzlich stattgefundene Volksbegehren, das unter dem Slogan „Rettet die Bienen!“ große Popularität erwarb, als „tolles europaweites Signal“, das den Bürgern zeigt „was alles möglich ist“. Europa ist in diesem Sinne ein „langer Hebel“, um das Leben vor Ort besser zu machen, so Hahn.
Alles in allem sei es wichtig, die Errungenschaften der EU, beispielsweise die eigentlich offenen Grenzen innerhalb des Schengen-Raums, zu verteidigen. Gleichzeitig ist es ebenso zentral „Europa gemeinsam zu erneuern“, motiviert die Politikerin.
„Gehen Sie zur Wahl und stimmen Sie pro Europa. Das ist so wichtig wie noch nie“, appelliert die überzeugte Europäerin Hahn eindringlich. Auch wenn das bedeutet, dass das Stimmkreuzchen am Ende bei einer anderen Partei als den Grünen landet.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 09.05.2019
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