Christa Tausch bleibt bei den Grünen

Grünen Stadträtin Christa Tausch

Sie wechselt nicht zur CSU – OB-Kandidat Georg Steiner:“Leider!“

Alles Werben, all die verlockenden Worte und selbst das Versprechen, sie unter den ersten neun auf der CSU-Stadtratsliste zu platzieren, haben nichts genutzt. Christa Tausch hat sich anders entschieden, Georg Steiner, dem OB-Kandidaten der CSU, einen Korb gegeben. Die Stadträtin, die derzeit als Parteifreie bei den Grünen im Stadtrat sitzt, wechselt die Lager nicht. Vielmehr wird sie bei der Kommunalwahl 2020 weiterhin als Parteifreie bei den Grünen kandidieren.

Leicht hat sich die 49-Jährige die Entscheidung nicht gemacht. Länger als ursprünglich geplant dauerte die Phase, bis sie sich letztendlich zu dem Entschluss durchgerungen hat. Sie wollte vorher noch einmal mit allen Beteiligen sprechen. Gestern erklärte sie dann gegenüber der PNP: „Wir haben ein langes und gutes Gespräch zwischen Grünen-Fraktion und Vorstand geführt. Das hat mich dazu verleitet, zu sagen: Jetzt pack mas nochmal gemeinsam sechs Jahre lang an.“

Bei dem Austausch kam auch die von Tausch vermisste Kommunikation zwischen Vorstandschaft und Fraktion auf den Tisch. Sie hatte sich geärgert, dass sie von dem neuen Spitzenduo, das für die Grünen in den Kommunalwahl ziehen würde, aus der Zeitung erfahren musste (PNP berichtete). „Alles ausg’schmatzt“, meinte Tausch gestern und erzählte: „Besonders gefreut hat mich die Wertschätzung, die mir entgegengebracht wurde.“ Auch die Befürchtung, sie könnte bei den Grünen weit hinten auf der Liste landen, da man auf das Attribut „jung“ setze, hat die 49-Jährige nicht mehr. Obwohl ihr Grünen-Kreisvorsitzender Matthias Weigl kein konkretes Angebot machen konnte, hat er sie weitgehend beruhigen können. Er sagte: „Über Listenplätze entscheidet bei uns nicht der Vorstand, sondern die Mitglieder auf der Aufstellungsversammlung. Gute Argumente, um die Mitglieder überzeugen zu können, werden Christa sicherlich nicht fehlen.“ Die Kandidatin selbst ist jetzt zuversichtlich: „Ich geh davon aus, dass ich einen Platz bekomme, wo ich in den Stadtrat reinkomme.“

Keine Rolle spielte bei ihrer Entscheidung die Tatsache, dass sie bei der CSU weit mehr Stimmen bräuchte, um in den Stadtrat einzuziehen als auf der Grünen-Liste. „Ich hab mir das nicht ausgerechnet“, betonte sie. „Aber ich hätte mir auch über die CSU-Liste zugetraut, dass ich reingewählt worden wäre.“

Natürlich hat sie Georg Steiner über ihren Entschluss informiert. „Leider ist sie nicht zu uns gewechselt“, sagte der OB-Kandidat der CSU gegenüber der PNP. „Ich muss die Entscheidung akzeptieren. Christa Tausch bleibt weiterhin die Brückenbauerin zu den Grünen. Das Verhältnis ist deshalb nicht belastet, wir werden uns weiterhin gut verstehen. Auch wenn sie jetzt nicht zu uns wechselt, sehe ich eine Reihe von Feldern, wo wir zusammenarbeiten werden.“

Grünen-Kreisvorsitzender Matthias Weigl erklärte: „Wir schätzen die Arbeit unserer Stadträtin Christa Tausch und würden uns freuen, wenn sie sich wieder für die Grüne Liste bewirbt. Ihre kommunalpolitischen Erfahrungen und Kenntnisse in der städtischen Verwaltungsarbeit sind sehr wertvoll für uns und auch auf menschlicher Ebene passt Christa gut zu uns.“

Und Stefanie Auer, die zusammen mit Weigl als Doppelspitze in den Grünen-Wahlkampf geht, ergänzte: „Uns ist es wichtig, dass wir als junges Spitzenduo von dem Wissen und den Erfahrungen der Stadträte profitieren können und uns gegenseitig unterstützen, damit wir gemeinsam einen inhaltsstarken Wahlkampf machen können.“Grünen-Fraktionsvorsitzender Karl Synek hätte den Wechsel in eine andere Fraktion bedauert, „da man mit Unterstützung von Christa in der Vergangenheit in der Fraktion einiges bewegen konnte. Sie hat bei Anträgen immer den Kontakt mit den anderen Fraktionen gesucht und sich ein gutes Netzwerk aufgebaut. Für die Grünen-Fraktion ist sie ein wichtiges Bindeglied innerhalb des Stadtrates“.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 29.07.2019
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