Auch Abgase der Schiffe messen…

Grünen-Stadtrat Karl Synek will Untersuchungen nach Ösi-Vorbild

„Passau ist die zweitschmutzigste Stadt Bayerns“ lauteten diese Woche die Schlagzeilen in regionalen und überregionalen Medien. Der Verkehrsclub Deutschland hat hier einen viel zu hohen Jahresmittelwert an Stickoxid gemessen. Nur in München sei es noch schlimmer gewesen. Doch was hier sogar noch fehlt, sind die Abgase der Schiffe.


„Die Problematik durch Schiffsabgase besteht natürlich auch in Passau. Ich wurde im Sommer von einer Geschäftsfrau aus der Altstadt darauf angesprochen. Sie sagte, dass sie seit dem vielen Schiffsverkehr täglich ihr Schaufenster wegen der Verrußung reinigen müsse. In den Monaten ohne großen Schiffsverkehr sei das nicht notwendig“, so Grünen-Stadtrat Karl Synek zur AS. Ihm zufolge seien die von den Schiffen erzeugten Belastungen aber noch nie gemessen worden.


Bereits letztes Jahr reichte er daher einen Antrag ein, dass die Stadtwerke die technischen Möglichkeiten schaffen sollen, um die Einhaltung des Benutzungsverbots eigener Stromerzeugung an der Liegestelle zu gewährleisten. Begründung: Sobald Kabinenschiffe in der zweiten oder gar dritten Reihe anlegen, ist die Versorgung mit Landstrom von den SWP schwierig und teilweise unmöglich. „Auch wenn die Schiffe nur tagsüber anlegen, so geht von den laufenden Dieselmotoren eine stundenlange Abgasfahne und Lärmbelästigung aus. Eine Lösung dieser Problematik könnte die Verpflichtung zum Einbau moderner Filteranlagen auf den Schiffen sein. Die Auflage sollte auch auf die Frachtschifffahrt übertragen werden“, so Synek. Ein weiteres Problem sei ihm zufolge, dass manche Schiffe angeblich mit schmutzigem Schiffsdiesel, beziehungsweise Schweröl fahren.

„Eine Feinstaubmessung in Höhe des Ortes wäre angebracht“, so Synek zur AS. Ein paar Kilometer donauabwärts wird eine solche bald installiert: Die Gemeinde Engelhartszell will die Schadstoffemissionen durch die Donaudampfer genauer unter die Lupe nehmen, da dort immer mehr Schiffe anlegen ? auch weil in Passau die Kapazitäten an Anlegemöglichkeiten eng werden.

Quelle: Am Sonntag vom 03.03.2019
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