Antwort auf PNP-Artikel: Hohe Summen für Verwaltungsräte bei den Sparkassen

Pressemitteilung von Karl Synek zum Artikel „Hohe Summen für Verwaltungsräte bei den Sparkassen“ vom 08.09.2017:

Die Träger der Sparkasse Passau sind die Kommunen, Landkreis und Stadt Passau und die Stadt Vilshofen. Laut Sparkassengesetz handelt es sich beim Vorstand und beim Verwaltungsrat um öffentliche Behörden. Der Verwaltungsrat unserer Sparkasse besteht aus acht Personen, die von der Zweckverbandsversammlung gewählt werden.

Bei der Mehrzahl der Verwaltungsratsmitglieder handelt es sich um Vertreter der politischen Parteien. Diese acht Mitglieder erhalten eine monatliche Vergütung, die sich nach einer Rundfunkmeldung  vom 07.09.2017 innerhalb von sechs Jahren um ca. 40 % auf insgesamt über 100.000 € erhöht hat. Genauere Angaben werden von der Sparkasse Passau im Gegensatz zu manch anderen Sparkassen in der Bundesrepublik bisher nicht veröffentlicht. Das gleiche gilt für die Bezüge der drei Vorstände.

Schon vor einigen Jahren habe ich öffentlich gefordert, das Gehalt des Vorsitzenden des Vorstandes bei der Sparkasse Passau auf das Jahresgehalt der Bayerischen Ministerpräsidenten zu deckeln. Mit der Begründung, das Gehalt sei im Sparkassengesetz geregelt, wurde mein Vorschlag zu den Akten gelegt. Dass allerdings ein Gehaltsrückschritt durchaus möglich ist, zeigt z. B. die Sparkasse Miesbach-Tegernsee, bei welcher die Dotierungen für den Verwaltungsrat von 185.000 € auf ca. 75.000 € zurück genommen worden sind. Auch wurden im Rahmen der Finanzmarktkrise die Vorstandsgehälter bei der Bayer. Landesbank gedeckelt.

Da es sich bei der Sparkasse um eine öffentlich rechtliche Anstalt handelt, würde ich mir mehr Transparenz erwarten. Das hätte z. B. zur Folge, dass die Gehälter des Vorstandes und des Verwaltungsrates veröffentlicht werden. Auch die Berufung eines Arbeitnehmervertreters in den Verwaltungsrat, welche von der Gewerkschaft gefordert wird, wäre ein Schritt zu mehr Transparenz. Das Sparkassengesetz müsste diesbezüglich ergänzt werden.

Mit der Forderung zur Offenlegung von Bezügen sollte keine Neiddebatte angestoßen werden, denn gute Arbeit kostet ihren Preis. Nur haben sich die Verhältnisse nach Angaben der Sparkasse in den letzten Jahren geändert. Es wird an Geldautomaten, Kontoauszugsdruckern und sogar an Filialen gespart, da ist es wohl erlaubt zu fragen, ob nicht noch andere Einsparpotenziale zur Verfügung stehen.

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